Vita dolorosa

Du hast Körper zerfetzt und das Wort Liebe ließt du dir

Verstohlen auf der plakativen Zunge zergehen. Hechelst

Am eigenen Spiegelbild, leckst die Armhaare ab. Denkst

An alle Frauenhintern auf deinem Pfad, ihr Kreischen im

Hintergrund. Ihr Schmerz gab allem Halt und Gewicht.

Der Preis der Lust. Ihr Geschlecht bebt und das Herz knattert.

 

Trägst die Frauengerüche mit dir herum, auf deiner Haut,

Waschen willst du sie erst wenn es nicht anders geht, du

Häufst sie an und veröffentlichst sie wie einen unsichtbaren

Pelz, einen, den du geschändet und gelähmt und gefesselt hast.

Sie sollen an dir kleben, ihre Zungen und Hände, du gibst ihnen

Nur das Allernötigste und lässt es sie nicht vergessen, abhängig

Sollen sie werden, von dir, deiner Haut, dem stets bereit gestellten

Geschlecht, künstlich umgarnt und befriedigt verfallen sie dir alle.

 

Namen werden zu Zahlen, der Junge wird zum Mann

Und das Mädchen zur Hure.

grayscale photography of woman rubbing her neck
Photo by Alexander Krivitskiy on Pexels.com

 

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