In Rom bin ich zugrunde gegangen.
Ich hab mir die letzte Zigarette gegönnt.
Den Zug der Wahrhaftigkeit.
Die Via Giulia, ach wir hatten doch so einiges gemeinsam.
Gerieten beide in Schutt und Asche.
Wie man es nimmt.
Ich wollte mich allem entziehen, vielleicht vor allem dir,
Dich sogar wiedersehen.
Die Ruhe ist vor mir geflüchtet.
Mich nahm womöglich der Rauch, das Feuer, der Dunst der Tabletten.
Und drei Jahre vorher, gingst auch du.
Das werde ich dir nie vergessen, Paul.
Sie können alle nur vermuten was mit uns geschehen ist.
Die Seine hat es dir angetan.
Ich will nicht mehr über Brücken gehen.
Der Gedankengang treibt mich in den Wahnsinn, bist du gesprungen?
War es denn Freitod? Deine Überlebensschuld? Die deutsche Sprache?
Du nahmst dir das Wasser und ich mir das Feuer.
Ich will nicht mehr spekulieren, ich kenne dich doch zu gut.
Die Seine wäre nie tief genug.
Niemand erholt sich davon.
Ich doch nicht.
Ich warte noch immer auf dich.
Ich hoffte auf Rückkehr, auf ein Wiedersehen das nicht wehtut.
Das haben wir beide wohl nicht geschafft.
Vielleicht haben wir uns zu gut gekannt.
Ich kann vor Trauer nichts mehr sehen.
Ich denk nur daran dass es uns, schlussendlich, gegeben hat.
“Lovers” by Ottó Baditz (1849-1936)