die Toten, aus Wachs und Erde,
Haargeflecht, zerronnen, gefunden,
stehen leise in einem leeren Raum
*
das Fleisch ist verbrannt
die Haut ist weg
die Bilder fangen an zu flackern
der Geruch schleicht herum
*
und ich stehe entblößt vor meinen Geistern
*
du sollst so sein wie ich es haben will
du sollst so werden wie ich dich ausmale
mit meinen Stiften, mit meinen Giften
alles ist rot und entzündet
*
das ganze Leben hatte er noch vor sich
und selbstbestimmt hat er dem ein Ende gesetzt
hat es hinter sich gelassen
eine Haut die ich mir schnappte vor dem Zerfall
eine Haut in der man ihn, in der man mich, wiederfindet
ich halte ihre Kälte aus
und starre in den Abgrund
man hat ihn abgeholt
*
entleert, stoße ich auf Menschen
Brennstoff, das Leichentuch ohne Futter
halte mich zusammen im Zerrgefieder
ich ertrage ihre Nähe nicht, ertrage ihre Leere nicht
doch sie leben noch, haben Faden und Schere im Auge
und ich weiß nicht wohin
denn ich vermisse einen Toten
*
er legte mir seinen Körper entgegen
und forderte Verantwortung
ich riss mein Kind aus mir heraus
das, was ich einmal war,
und flüsterte Anerkennung
*
das Kind wurde zur Aufopferung geboren
langjährig, scheinheilig, zweckerfüllend, zu Füßen gelegt
Futter für den Vater, er wütet und verschwindet,
taucht auf mit krachendem Kiefer aus einer anderen Welt
das Kind verstummte
{wenn der Vater stirbt, dann sterbe ich auch}
und gab sich hin, nimm dir was du brauchst
denn ich will leben
der Vater entriss, die Mutter stopfte, das Kind tropfte