Geisteskrank: Ein Gedicht

Wer bin ich?

Ich, die Stirn, meine,

Riecht nach dir,

Denke an deine

Unter meiner Handfläche,

Die kalte Haut,

Stramm und hart,

Verwesen kannst du nicht, nein,

Ich lasse dich nicht,

Die Liebe kann es nicht zulassen,

Ich halte dich so fest dass es dir fast weh tut,

Mir tut es weh,

Ich bin die Schwester von dir,

Wer bin ich hier und jetzt?

Ich schreibe dir aus Hoffnung,

Aus dem Leben, aus gnadenloser Sehnsucht,

Es brennt in meinem ganzen Körper,

Der Sprung, deiner, in mir, aus der Welt

Heraus, dein Körper, unterschätzt, überschätzt,

Es tut so weh, ich bin die Schwester von dir,

Nichts konnte dich halten,

Was wusste ich denn vom fliegen,

Dass aus dir Flügel entstanden

Ohne mich, weg von mir, aus mir raus,

Und von allem das Gegenteil, für immer,

Frei bist du, atmen kannst du, wirst zur

Fassade die dein Leben nahm,

Wirst besser als diese Fassade, wirst zur Leichtigkeit,

Wirst zum Licht, wirst sorgenfrei, hast angefangen

Dich zu lieben, denn du hast dir selbst so weh getan,

Nichts ging anders, der Tod war leicht, es brennt,

Die Liebe zu dir selbst an der Sonne verbrannt,

An den Schatten abgekühlt, ich reime mir hier alles zusammen,

Ich bin deine Schwester und es gibt dich nicht mehr,

Die Menschen wissen es nicht, sehen dich nicht,

Haben dich nie gekannt, wer war denn dein Bruder,

Als hätte es dich nie gegeben,

Doch was ist denn mit meinem Körper,

Wie ich nach dir rieche,

Wie du in mir lebst und lachst

Wie ich deine Stimme wahrnehme

Wie du bebst in meinem Herzschlag

Wie ich ertrinke in dir und deiner Seele

Aus der Ebbe kommt die Flut

Ich bleibe die Schwester und mein Bruder ist frei.

Photo by Anastasia Shuraeva on Pexels.com

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