Du wusstest sie zu würgen, ihre Zunge abzuspalten.
Ihr Gesicht abzutasten und an ihr herumzufummeln,
Bis sie nicht mehr sie selbst war,
Bis aus ihrem Hals eine Wüste wurde.
Du streckst ihr deinen Kopf entgegen,
Mit bleiernen Küssen, und tödlichen Sakramenten,
Und sie entrahmt sich dir, wehrt ihre erkälteten Wangen,
Ein Frauenkörper umwölbt vom Stacheldraht.
Man kann dir nichts ins Ohr flüstern, das hörst du nie,
Deine Finger hören nie auf sich zu ermächtigen,
Die zwitschernden Lippen hören nie auf sich zu bewegen,
Taktlos, ohne große Reden und Fragen, tollwütig und mager.
Sie dreht dir den Rücken zu, den ausgemauerten,
Und dreht sich im Kreise, bis sie sich selbst nicht mehr wahrnimmt,
Und auch dein Körper in den schwichtigen Grenzen verschwindet, schmächtig wird,
Und sich endlich mal verliert in ihrem Wirbelwind.
Du hast Staub hinterlassen und eine waghalsige Flut,
Sie hat dich vernichtet in schimmelnden Kisten,
Hat dich dem abkauenden Gewitter ihrer Geister ausgesetzt,
Und dir dabei zugesehen, wie du im Erdboden versinkst.

“Portrait of Anna Obolenskaya” by Carolus Duran (1837-1917)